Baum Archive - Forst erklärt https://forsterklaert.de/tag/baum Wissen aus dem Wald Mon, 23 Jun 2025 10:32:03 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 https://forsterklaert.de/wp-content/uploads/2020/02/cropped-FavIconForstErklaert-32x32.png Baum Archive - Forst erklärt https://forsterklaert.de/tag/baum 32 32 Unsere Bäume – Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) https://forsterklaert.de/kastanie https://forsterklaert.de/kastanie#comments Sun, 09 May 2021 15:59:57 +0000 https://forsterklaert.de/?p=2105 Freut Euch schon mal, denn bald beeindruckt sie uns wieder mit einem weißen Blütenmeer. Und im Herbst basteln die Kinder wieder Figuren aus den Früchten. Ihr könnt es Euch bestimmt denken, heute geht es um die Kastanie!

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Freut Euch schon mal, denn bald beeindruckt sie uns wieder mit einem weißen Blütenmeer. Und im Herbst basteln die Kinder wieder Figuren aus den Früchten. Ihr könnt es Euch bestimmt denken, heute geht es um die Kastanie!

Vom Balkan bis nach Westeuropa – die Verbreitung der Rosskastanie

Mit ihren cremeweißen Blüten erregt die Kastanie Aufmerksamkeit.

Ihren Ursprung hat die Rosskastanie (wissenschaftlicher Name Aesculus hippocastanum) in den Bergwäldern des Balkans, in Nordgriechenland und Kleinasien. Dort wächst sie auf nährstoffreichen Sand- und Lehmböden. 

Im 16. Jahrhundert wurde sie dann in Westeuropa wieder eingebracht. Zum einen von den Osmanen, die damals die Kastaniensamen als Pferdeheilmittel verwendeten, zum anderen durch den Botaniker Carolus Clusius, der sie erstmals in Wien anpflanzte.

Wusstest du schon…? 
Ob Früchte, Knospen oder Wurzel, die Kastanie wird schon seit über 400 Jahren als Heilpflanze verwendet. Die Früchte enthalten zum Beispiel Aescin. Dieses Extrakt stellt die Basis für diverse Heilmittel dar, da es durchblutungsfördernd und abschwellend wirkt. Speziell für Venenerkrankungen wird es eingesetzt. Auch die Knospen werden z.B. in Sonnencremes oder anderen Kosmetika verwendet. 

Schon seit Ludwig XIV. sind Kastanien besonders als Zier-, Park- und Straßenbaum nicht mehr wegzudenken. Doch durch den Klimawandel ist auch diese Art durch Insekten und Parasiten gefährdet.

Kurz und knapp: die Erkennungsmerkmale der Kastanie

So sehen die fingerförmigen Blätter der Kastanie aus. Der Blattrand wird als „einfach oder doppelt gesägt“ bezeichnet – Ihr erkennt, warum.

Am schnellsten erkennt Ihr die Kastanie an ihren fingerförmigen Blättern. Meistens sind 5-7 davon an einem Blattstiel. Schon bald, Mai bis Juni, könnt ihr die cremeweißen Blüten bewundern. Bis September reifen dann die Früchte, auch einfach Kastanien genannt, in stacheligen Kapseln. Diese platzen auf und die Früchte fallen zu Boden. Jeder und jede von uns kennt die glänzend braunen Samen mit dem weißen Fleck, die von vielen gerne aufgesammelt werden. Der weiße Fleck ist übrigens der Nabelfleck, also der Punkt, an dem die Frucht mit der Kapsel verbunden war. Falls Eure Finger geklebt haben, nachdem Ihr Euch die Kastanie genauer angeguckt habt, liegt das an den Endknospen (die Knospen am Ende der Triebe/Äste). Diese Knospen sind sehr groß, rotbraun und bilden Harz aus, was dann an Euren Fingern klebt.

Wusstest Du schon…? 
Besonders interessant ist die “Ampelanlage“ der Blüten der Rosskastanien. Die obersten beiden Kronblätter weisen einen Farbfleck auf, das sogenannte Saftmal. Dieses Mal färbt sich gelb oder rot und sendet damit eindeutige Signale an die Insekten. Das Gelb lockt an, die Blüte ist bestäubungsbereit und es ist noch genügend Nektar vorhanden. Ist der Nektar jedoch aufgebraucht, wird das Saftmal rot. Das ist für die Insekten nicht mehr attraktiv und sie wissen, dass der Anflug sich nicht lohnt.

Erzähl mir nichts vom Pferd!

Im Gegensatz zu den Maronen sind Kastanien ungenießbar und für uns Menschen sogar schwach giftig. Für verschiedene Tiere bieten sie dagegen wertvolle Nahrung. Sie sind reich an Stärke, ähnlich wie die Kartoffel. Früher wurden die Samen den Pferden als Heilmittel gefüttert, woher unter anderem auch der Beiname “Ross“ stammt.

Sammelt die Kastanien nicht für Euren Verzehr! Für Eure Tiere vielleicht schon.

Weiß nicht genau wohin sie will: das besondere Wuchsverhalten der Kastanie

Der graubraune Stamm der Kastanie weist eine grobe Schuppenborke und bei genauerem Hinsehen auffallenden Drehwuchs auf. Drehwuchs bedeutet, dass die Holzstrukturen längs des Stammes nicht genau senkrecht orientiert, sondern verdreht sind. Durch diese Eigenschaft wird die Verarbeitung erheblich beeinträchtigt. Bis jetzt ist noch nicht geklärt woher dieses Wuchsverhalten, bei fast 90 % der Kastanien, stammt. 

Das Holz der Rosskastanie ist gelblich gefärbt. Es eignet sich nicht besonders gut als Bauholz, da es sehr weich und wenig dauerhaft ist. Beliebt ist das Holz jedoch als Ziergehölz für z.B. Klavierbauteile oder Spielzeuge. 

Im Vergleich zu anderen Baumarten hat die Kastanie eher eine untergeordnete Rolle im Wald. Da aber ihre nahrhaften Früchte im Herbst gerne von Damwild und Wildschweinen aufgesucht werden, pflanzen Förster:innen Rosskastanien teilweise in Mischwäldern an. 

Paradies für Kinder (und auch einige Erwachsene): Kastanien sammeln und Figürchen basteln.

Der Biergartenbaum

Fast jede:r kennt den eindrucksvollen Anblick der RK in Biergärten. Zunächst hatte diese jedoch weniger mit der Biertrinkerei an sich zu tun. Früher bepflanzte man die Keller zusätzlich noch mit Bäumen, damit das gelagerte Bier über den gesamten Sommer für die Kunden frisch und kühl gehalten werden konnte. Dabei wurde oft die RK verwendet, da diese mit ihrer wolkigen Kronenstruktur viel Schatten spendet und mit flach liegenden Wurzeln Feuchte gut im Boden halten kann. Daraus entwickelte sich später der Direktverkauf und dann die heutigen Biergärten mit den schattenspendenden Kastanien. 

Kastanie in Gefahr!

Bis vor einigen Jahren galt die Rosskastanie als eine kaum schädlingsanfällige und robuste Baumart. Jedoch beobachtet man immer häufiger unter unseren klassischen Straßenbäumen kranke und sogar abgestorbene  Exemplare…

Die harzig-klebrige Knospe der Kastanie.

Seit den 90er Jahren befällt die Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) die Bäume in Deutschland. Diese 3 mm große Motte legt zur Blütezeit bis zu 100 Eier auf den Blättern ab. Die geschlüpften Larven bohren sich in die Blätter und fressen Gänge durch das Gewebe und verpuppen sich dort. Die befallenen Blätter fallen meist durch die Schädigungen im Hochsommer ab und verwelken. Da die Larven im Laub überwintern, kann jeder von uns zum Schutz das Laub rechen und ordnungsgemäß entsorgen, um so der Vermehrung entgegenzuwirken! 

Des Weiteren ist seit 2007 das “Rosskastanien-Sterben” durch das Bakterium Pseudomonas syringae hinzugekommen. Das Bakterium sorgt nicht nur für eine Schwächung des Baumes, wie bei der Miniermotte, sondern er stirbt sogar häufig komplett ab bzw. muss aus Sicherheitsgründen gefällt werden!  Bei einem Befall treten zuerst schwarze Stellen am Stamm auf, der Baum blutet. Die dabei entstandenen Eintrittspforten werden von Pilzen besiedelt, was dann erst zur wirklichen Zerstörung des Holzaufbaus führt. Äußerlich sind senkrecht verlaufende Risse im Holz zu sehen und meist sterben zu Beginn einzelne Äste oder Teile der Krone ab. Grund dafür ist Nährstoff- und Wassermangel sowie die unterbrochene Versorgung  ab.

Im Herbst platzen die Kapseln auf und die Früchte fallen heraus.

Nun werden heute eher seltener Kastanien gepflanzt und zudem auch kranke Bäume aus Sicherheitsgründen für den Straßenverkehr immer öfter gefällt.  Ihr einst prachtvolles Erscheinungsbild und auch der starke Kühlungseffekt des Blätterdaches,  werden durch die extremen, klimatischen Veränderungen stark beeinträchtigt. Es ist abzuwarten wie sich ihre Anfälligkeit gegenüber Abgasen, Trockenheit und Hitze weiter entwickelt.

Tipp für den nächsten Waldspaziergang?

Ein Mythos besagt, dass man immer drei Kastanien in der Tasche haben soll, um vor rheumatischen Krankheiten und Gicht geschützt zu sein.  Den Tipp könnt Ihr ja vielleicht bei der nächsten Waldwanderung mal ausprobieren, wenn die Füße anschwellen!

Quellen

https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/laubbaeume/die-rosskastanie#c95002
https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/laubbaeume/die-rosskastanie-aesculus-hippocastanum
https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/boden-klima/dateien/w48_biologie_und_oekologie_der_rosskastanie_gesch.pdf
https://www.galk.de/startseite/komplexerkrankung-der-rosskastanien
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Wetterextreme-und-Krankheiten-Kastanien-leiden-,kastanien164.html
https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Bakterielles-Rosskastaniensterben.pdf

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Von allen getreten und trotzdem beliebt – Der Boden https://forsterklaert.de/bodenkunde https://forsterklaert.de/bodenkunde#comments Sun, 14 Mar 2021 16:15:00 +0000 https://forsterklaert.de/?p=1828 Der Wald besteht aus einer Vielzahl von Tieren, Bäumen, Büschen, Gräsern und Pilzen. Wenn wir durch den Wald laufen, betrachten wir sie alle. Und wer bei Forst erklärt aufgepasst hat, kann sogar einige von ihnen bestimmen und zuordnen. Eins kommt bei Berichten über den Wald aber meistens zu kurz. Und das, obwohl es eigentlich die Grundlage für alles oben genannte ist: Der Boden.

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Der Wald besteht aus einer Vielzahl von Tieren, Bäumen, Büschen, Gräsern und Pilzen. Wenn wir durch den Wald laufen, betrachten wir sie alle. Und wer bei Forst erklärt aufgepasst hat, kann sogar einige von ihnen bestimmen und zuordnen. Eins kommt bei Berichten über den Wald aber meistens zu kurz. Und das, obwohl es eigentlich die Grundlage für alles oben genannte ist: Der Boden.

Wer Forstwirtschaft studiert, beginnt direkt mit einem der größten Fächer überhaupt, den “Standortsökologischen Grundlagen”. Das besteht zu großen Teilen aus dem Fachgebiet der Bodenkunde. Darin lernen wir alles, über den Ort, an dem der Baum wächst, also den Standort. Dazu zählen Dinge wie das Wetter, die Lage am Berg und eben der Boden. Letzterer stellt dabei einen der wichtigsten Aspekte dar. Denn vom Boden geht im Wald fast alles aus.

Aber was ist überhaupt Boden? 

Klar, der Boden ist das, worauf wir rumlaufen. Aber woraus besteht er genau? 

Der Boden ist eine Schicht aus verwitterten Gesteinen, teilweise zersetztem organischen Material (also verwesten Blättern, Wurzeln, Insekten oder anderen Pflanzen und Lebewesen), sowie lebendigen Kleinstlebewesen wie Käfern oder Würmern. Und weil er aus so vielen unterschiedlichen Materialien besteht, ist Boden nicht gleich Boden. So gibt es Böden, die sehr sandig sind, wie zum Beispiel in der Heide. Es gibt aber auch Böden, die kaum Sand, dafür aber sehr viel Lehm enthalten. Es gibt Böden mit vielen Steinen, wie zum Beispiel in Gebirgsregionen. Oder es gibt Böden, die zu großen Teilen aus Wasser bestehen, wie es in Mooren oder im Überschwemmungsbereich von Flüssen der Fall ist. Und das sind nur ein paar Beispiele. 

Die unterste Schicht im Boden ist oft Fels.

Wie sieht so ein Boden aus?

Um den Boden besser zu verstehen, wollen wir Euch nun einmal kurz erklären, wie so ein Boden überhaupt entsteht. Grundlage eines Bodens ist in der Regel ein Ausgangsgestein, das vor vielen vielen Jahrtausenden mal an der Erdoberfläche war. Mit der Zeit kamen dann verschiedene Einflüsse, wie z.B. Wind, Wasser und Eis, aber auch chemische und Physikalische Prozesse, die dieses Gestein abgetragen, und kleine Bestandteile des Gesteins an anderer Stelle abgelagert haben. Die Größe dieser Bestandteile variiert von Felsbrocken über Sand, hin zu ganz feinem Staub, noch viel, viel feiner als Sand. Durch die Ablagerung der verschiedenen Bestandteile an anderen Orten beginnt ein Boden zu entstehen. Auf dem Boden wachsen dann Pflanzen und Lebewesen, die irgendwann sterben, um dann von anderen Lebewesen und Pilzen zersetzt zu werden. So wird alles, was auf dem Boden steht, irgendwann einmal Teil des Bodens sein. 

Doch damit ist der Prozess noch lange nicht abgeschlossen. Denn unsere Böden befinden sich in einem steten Wandel. Schließlich gibt es auch heute noch Wasser und Wind, aber auch Lebewesen, die unsere Böden ordentlich bearbeiten und verändern. Die verschiedenen Schichten kann man aber heute noch erkennen und so die Entstehung des Bodens rekonstruieren. 

Um zu erkennen, was für einen Boden man vor sich hat, kann man also einfach ein Loch buddeln und sich die verschiedenen Schichten anschauen. Ganz oben findet man im Wald Blätter, Nadeln oder anderes organisches Material. Als Bodenkundler:in spricht man hier auch von Humus. Um so tiefer man gräbt, desto mehr wird dieses Material zersetzt und mit den anderen Bestandteilen des Bodens vermischt. Ganz zuunterst findet man dann das Ausgangsgestein, also oftmals massiven Fels. Bodenkundler:innen können die einzelnen Schichten dann ganz genau analysieren und benennen und je nach Kombination ergibt sich dadurch ein sogenannter Bodentyp. Diese Bodentypen haben lustige Namen wie Rendzina, Braunerde, Gley oder Podsol.

So genannte Aufschlüsse verraten den Bodenkundler:innen viel über die Entstehung des Bodens.

Hmm, lecker Humus!
Wenn man draußen im Wald feststellen will, aus welchen Materialien sich eine Bodenschicht zusammensetzt, hat man meist kein großes Labor dabei. Förster:innen bedienen sich also ganz einfacher Methoden, um den Boden zu analysieren. Dafür nutzen wir alle Sinne, die uns zur Verfügung stehen. Um den Sandgehalt zu bestimmen, kann man zum Beispiel etwas Boden in den Mund nehmen. Wenn es zwischen den Zähnen knirscht, ist Sand vorhanden. Ein anderer Trick zur Bestimmung des Tonanteils ist, den Boden zwischen den Händen zu kleinen Würstchen auszurollen. Je nachdem wie gut das geht, kann man dann Rückschlüsse auf den Tongehalt ziehen. 

Wenn Böden und Naturschützende sauer werden

Nun haben wir ja schon eine Vielzahl von Dingen kennengelernt, die den Boden verändern. Doch damit nicht genug. Denn seit rund 10 000 Jahren übt der Mensch auch einen Einfluss auf den Boden aus. Wir bauen Felder, Straßen, Städte, graben Kohle aus und nehmen auf vielfältige Art und Weise einen gewaltigen Einfluss auf unseren Boden. Dass das zu Problemen und Kontroversen führen kann, sieht man ja z.B. beim Braunkohleabbau sehr deutlich.

Selbst wenn wir Bäume nutzen, hat das einen Effekt auf den Boden. Ein besonderes Problem stellt dabei die Versauerung des Bodens dar. So nennt man Vorgänge, die dazu beitragen, dass Böden einen sauren pH-Wert bekommen. In Wäldern, in denen größtenteils Nadelbäume wachsen, wird zum Beispiel der Boden durch chemische Prozesse sauer. Wenn wir Bäume fällen und diese komplett aus dem Wald entnehmen würden, trägt auch das zu einer Versauerung bei. Denn das Ökosystem Wald benötigt das tote Holz und besonders das Laub und die Nadeln der Bäume. Damit Böden nicht zu sauer werden, nehmen die Förster:innen nur den Teil des Baumes aus dem Wald, der auch wirklich genutzt wird. Der Rest bleibt dem Wald erhalten. 

Besonders in den letzten 100 Jahren hat der Mensch leider einiges getan, um dem ökologischen Gleichgewicht zu schaden. So haben zum Beispiel auch saurer Regen oder eine Überdüngung der Felder zu einer Versauerung der Böden beigetragen. Wenn Böden zu sauer werden, ist das schlecht für das Wachstum vieler Pflanzen.

In diesem Video zeigen wir Euch noch mehr über die Bodenkunde!

Welche Pflanze wächst auf welchem Boden?

Für Förster:innen ist der Boden ein extrem wichtiger Faktor. Vor allem wenn es darum geht, neue Bäume zu pflanzen oder zu verstehen, warum Bäume so wachsen, wie sie wachsen.

Wir haben ja nun schon gelernt, dass Böden aus ganz unterschiedlichen Zusammensetzungen bestehen können. Das ist aber noch nicht alles. Denn aus diesen Zusammensetzungen ergeben sich auch verschiedene Eigenschaften, die abhängig vom Standort variieren. So gibt es Böden, die eher sauer sind, während andere eher basisch sind (Ihr erinnert Euch vielleicht noch an den Chemieunterricht: Das ist das, was man mit dem pH-Wert misst…). Manche Böden sind sehr trocken, während andere nass sind. Es gibt Böden, die viele Nährstoffe für die Pflanzen bereit stellen, während andere recht arm an Nährstoffen sind. Böden haben also eine Vielzahl von Eigenschaften. Und für jeden Boden gibt es Pflanzen, die auf ihm besser gedeihen als andere. 

So kommen Erlen zum Beispiel besonders gut mit nassen Standorten zurecht, während Kiefern gut an sandigen Böden angepasst sind. Heidekraut ist gut an Standorte mit wenigen Nährstoffen angepasst, während Elsbeeren (eine wertvolle heimische Baumart) besonders nährstoffreiche Standorte benötigen. Das bedeutet zwar nicht, dass die Pflanzen nicht auch an anderen Standorten wachsen können, aber die meisten Pflanzen haben sich so ihre Nischen gesucht. In unseren Breiten ist zum Beispiel die Buche sehr Dominant. Fichten bevorzugen Mittelgebirge und die meisten Palmen finden bei uns gar keine optimalen Bedingungen.

Bodenkunde ist ein wichtiger Bestandteil des Forststudiums.

Hättet Ihr gedacht, dass der Boden so ein wichtiger Faktor für den Wald ist? Falls Ihr wissen wollt, auf welchem Ausgangsgestein sich die Böden in Eurer Gegend befinden, könnt Ihr mal einen Blick in die geologischen Karten werfen, die die meisten Bundesländer im Internet zur Verfügung stellen!

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