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Forstbotanische Gärten – Bäume aller Welt in einem Garten

Forstbotanische Gärten locken uns mit ihrer Vielfalt an verschiedensten Pflanzenarten aus allen Orten der Welt. Dabei sind sie nicht nur schön anzusehen – wir können auch von ihnen lernen. Wozu gibt es eigentlich Botanische Gärten und wo findet Ihr besonders schöne, die einen Besuch wert sind? Mehr dazu erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Forstbotanische Gärten, was gibt es da zu sehen?

Botanische Gärten sind meist groß angelegte Flächen, die mit unterschiedlichen Pflanzenarten bepflanzt sind. Dabei können sie sowohl heimische Arten, als auch Arten aus aller Welt präsentieren. Diese Pflanzenarten ordnet man meist geographisch, ökologisch oder soziologisch. Das bedeutet, dass zum Beispiel Pflanzen, die an bestimmten Standorten gemeinsam wachsen würden, in den Gärten auch gemeinsam als Einheiten gepflanzt werden. So gibt es dort beispielsweise “nordamerikanische” oder “alpine” Bereiche. In Botanischen Gärten findet Ihr vor allem krautige Pflanzen, aber auch Sträucher und Bäume.

In Botanischen Gärten findet Ihr oft verschiedene Bereiche zu speziellen Lebensräumen oder Standorten – wie hier im Experimentellen Botanischen Garten in Göttingen zum Beispiel ein selten gewordener Kalkscherbenacker mit Ackerwildkräutern.

Forstbotanische Gärten konzentrieren sich meist auf Pflanzen, die für die Forstwirtschaft bedeutsam sind – also vor allem auf Bäume. 

Sowohl Botanische als auch Forstbotanische Gärten gehören oft zu Universitäten. Dort dienen sie vorwiegend zu Forschungszwecken. Heutzutage nimmt die Funktion, die Gärten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, eine immer größere Rolle ein. Neben dem Interesse an der Forschung geht es vor allem auch darum, Menschen die Bedeutung und Schönheit von Pflanzen zu zeigen. Ein weiterer besonders wichtiger Aspekt ist der Erhalt von genetischen Ressourcen sowie der biologischen Vielfalt und von bestimmten Pflanzenarten.

Die verschiedenen Bereiche sind meist mit Schautafeln versehen, auf denen Besucher:innen Infos zu den Lebensräumen und Pflanzen bekommen.

Arbo-was?

Botanische Gärten, die sich auf Bäume und Sträucher beschränken, also keine krautigen Pflanzen beherbergen, werden als Arboreten bezeichnet. Das älteste Arboretum der Welt heißt “Trsteno” und befindet sich in Kroatien in der Nähe von Dubrovnik. Das genaue Entstehungsdatum ist nicht bekannt. Aber die Gartenanlage wurde bereits um 1492 auf dem Gut einer Adelsfamilie aus Dubrovnik nachgewiesen. Seefahrer brachten vermutlich Saatgut oder kleine Setzlinge von ihren Reisen mit. Und so entstand nach und nach ein schöner Park rund um die Sommerresidenz der Adelsfamilie. Das Arboretum Trsteno befindet sich heute im Besitz des Staates und gehört seit 1950 der Kroatischen Akademie der Wissenschaften an. 

Wusstest Du schon…?
Der berühmte Botaniker Carl von Linné leitete den ältesten Botanischen Garten in Schweden in Uppsala. Er wird deshalb auch als Linné Garten bezeichnet. Linné ist sozusagen der Namensgeber vieler Pflanzen, die wir heute kennen, denn seine Nomenklatur findet heute noch Anwendung in der Botanik und Zoologie. Sein Autorenkürzel könnt Ihr hinter den wissenschaftlichen Namen vieler Pflanzen erkennen (“L.”).

Neben heimischen Pflanzen kann man in Botanischen Gärten meist Gewächse aus aller Welt bestaunen.

Arboreten können ebenfalls heimische und Baum- und Straucharten aus anderen Ländern beherbergen und sind meist auch nach der geographischen Lage aufgebaut. Sie dienen ebenfalls zur Klärung von Forschungsfragen und sind vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels interessant. Denn die Preisfrage lautet nach wie vor: Welche Baumarten werden mit dem Klima zurechtkommen, welches in 100 Jahren in Deutschland existieren wird? Außerdem kann dort das Wachstum der Bäume über einen langen Zeitraum beobachtet werden. In Deutschland befindet sich das flächenmäßig größte Arboretum in Wuppertal im Staatsforst Burgholz.

So könnte es auch im heimischen Garten aussehen…

Botanische Gärten in Göttingen 

In Göttingen gibt es tatsächlich gleich drei Botanische Gärten, die besucht werden können. Der älteste davon ist der Alte Botanische Garten in der Innenstadt. 

Der Alte Botanische Garten ist so alt wie die Universität Göttingen selbst und wurde bereits 1736 gegründet. Damals bestand das Interesse vor allem an botanischer Heilkunde und so wurde der Alte Botanische Garten vor allem von Ärzt:innen und Apotheker:innen betrieben. Der Gründer des Botanischen Gartens war Albrecht von Haller.

Heute geht es vor allem darum, die vorhandene Pflanzensammlung zu erhalten und zu pflegen und natürlich die Schönheit des Gartens für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Wenn Ihr jetzt Lust auf einen Ausflug bekommen habt, schaut doch gerne hier vorbei.

In großen Botanischen Gärten kann man schon mal Schwierigkeiten mit der Orientierung bekommen. Meist sind sie aber gut ausgeschildert.

Im nördlichen Bereich der Stadt, am Nord Campus, gibt es dazu noch den Experimentellen Botanischen Garten. Dieser ist der wissenschaftliche Versuchsgarten der Universität Göttingen. Die Hauptaufgaben sind hier die Forschung und Pflanzenzucht. 

Auch der Forstbotanische Garten befindet sich oben auf dem Nord-Campus. Dort könnt Ihr verschiedene Gehölzarten aus aller Welt bestaunen.

Der Weltwald im Harz

Seit 1975 gibt es im Harz ein Arboretum. Der Weltwald Harz befindet sich im Revier “Riefensbeek” und wird durch die Niedersächsischen Landesforsten betrieben. 

Dort findet Ihr verschiedene Baum- und Straucharten aus verschiedensten Wäldern der gemäßigten Klimazone. Insgesamt befinden sich dort ca. 113.000 Gehölze auf 100 Hektar Fläche. Das Ziel ist es, die verschiedenen Wuchseigenschaften der Baumarten und vor allem ihre Angepasstheit an das hiesige Klima zu untersuchen.

Mehr zum WeltWald-Harz findet Ihr auch nochmal hier.

Der Forstbotanische Garten Tharandt

Noch ein forstwissenschaftlicher Universitätsstandort und wer hätte es gedacht – auch hier könnt Ihr einen äußerst spannenden Forstbotanischen Garten besuchen. Der Forstbotanische Garten Tharandt gehört zur Technischen Universität Dresden und ist gleichzeitig Landes-Arboretum des Bundeslandes Sachsen. Der Forstbotanische Garten Tharandt wurde im Jahr 1811 gegründet. Im östlichen Teil des Gartens kann man vor allem alte, einzelne gepflanzte Bäume bestaunen, während im westlichen Teil ganze Waldbilder gezeigt werden.  
Falls Ihr jetzt Lust auf einen Besuch in Tharandt habt, erfahrt Ihr hier mehr.

In Deutschland gibt es natürlich noch viele weitere Forstbotanische Gärten. Habt Ihr schon mal einen besucht? Schreibt uns gerne Eure Empfehlungen und Tipps für weitere sehenswerte Gärten in die Kommentare.

Wir hoffen, wir haben in diesem Artikel Euer Interesse an Forstbotanischen Gärten geweckt!

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