Der Sommer ist da und das kann man in Deutschland ja synonym verwenden mit: Die Grillsaison ist wieder eröffnet. Wir möchten Euch daher heute zeigen, wie Ihr Wild ganz einfach und lecker auf dem Grill zubereiten könnt.
Was ist was?
Wir starten zunächst mit einer kleinen “Wildfleischkunde”. Welches Fleischstück des Wildes kann man für welches Gericht verwenden? Da gibt es schon einige Unterschiede.
- Rücken: Eignet sich vor allem als Kurzgebratenes Fleisch und super zum Grillen.
- Filet: Kann in Medaillons geschnitten werden und eignet sich super als Kurzgebratenes und zum Grillen.
- Keule: Ist gut zum Schmoren geeignet, eignet sich aber auch gut für Steaks und Schnitzel
- Nacken: Ragout, Gulasch, Hack
- Blatt (Schulter): Ragout, Gulasch, Hack
- Rippen: Grillen, Backen im Ofen als Rippchen, dafür ist fettreiches Fleisch vom Wildschwein am besten geeignet
Welches Wild eignet sich gut auf dem Grill?
Egal ob Reh-, Rot-, Dam- oder Schwarzwild. Ihr könnt alles super zum Grillen verwenden. Am besten geeignet sind besonders zarte und kurzfaserige Fleischstücke. Je jünger das erlegte Tier war, desto zarter ist das Fleisch. Besonders zart sind unter anderem der Rücken oder das Fleisch aus der Hüfte oder der Keule. Aus diesen Teilen lassen sich beispielsweise gut Steaks schneiden, die Ihr perfekt auf dem Grill zubereiten könnt.
Rückenstücke können beispielsweise mit den Rippenknochen zu Kotelettes geschnitten oder auch ausgelöst als Filet im Ganzen gebraten werden.
Schwarzwild besitzt im Gegensatz zu den anderen Wildarten einen höheren Fettanteil. Damit lassen sich leckere Spare-Ribs auf dem Grill zubereiten.
Wie grille ich das Wild am besten?
Die Kerntemperatur liegt für medium gegartes Wild bei 57° Grad. Wichtig ist vor allem, dass man Wildschwein immer durchgaren sollte. Dabei sollte die Kerntemperatur 70° Grad erreichen. Da Wildschweine Allesfresser sind, ist die Gefahr von übertragbaren Krankheiten hier am höchsten.
Wusstest Du schon…?
Wildschweinfleisch unterläuft immer eine tierärztliche Untersuchung, die sogenannte Trichinenschau, bevor man es als Lebensmittel nutzen darf. Hierbei wird getestet, ob sich im Muskelfleisch (man nimmt meistens ein Stück aus der Zunge oder dem Zwerchfell, da hier die Muskelfasern quer verlaufen), Trichinen befinden. Das sind kleine Fadenwürmer, die beim Verzehr Infektionen verursachen würden. Diese können neben Fieber, Durchfall bis hin zu Herzrhythmusstörungen führen und sogar tödlich enden.
Wie mariniere ich Wild am besten?
Ob Ihr Wildfleisch marinieren wollt oder es einfach so auf den Grill legt, bleibt natürlich Euch überlassen. Vielleicht möchtet Ihr dem puren Wildgeschmack auch keine zusätzlichen Aromen beigeben.
Wir marinieren unsere Wild-Steaks meist mit einer Marinade aus Bärlauch und Olivenöl. Dazu hackt Ihr einfach etwas Bärlauch klein und mixt diesen mit Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer.
Für Kräutermarinaden lassen sich natürlich auch weitere Kräuter aus dem Garten verwenden, die gerade “Saison” haben. Wenn Ihr Euch auch mal an Wildkräuter aus dem Wald heran traut, dann eignen sich beispielsweise Giersch oder Löwenzahn und Brennessel. Auch die Knoblauchsrauke findet Ihr an jedem Weges- und Waldrand. Und wie der Name bereits verspricht, schmeckt diese leicht nach Knoblauch und kann ähnlich wie der Bärlauch verwendet werden.
In einem leckeren Rezept von Haut Gout werden Rehsteaks in einer Marinade aus Chili und Holunderblütensirup eingelegt. Wie Ihr Euer eigenes Holunderblütensirup herstellen könnt, erfahrt Ihr hier.
Eine weitere leckere Marinade lässt sich ganz einfach aus etwas Sojasauce, Agavendicksaft, Sesamöl, Knoblauch und Chili herstellen. Je nachdem, wie scharf Ihr es mögt, könnt Ihr mit der Chilimenge natürlich variieren.
Bei der Würzung sind Eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt! Falls Ihr noch gute Ideen habt oder schon das ein oder andere Rezept ausprobieren konntet, freuen wir uns immer über Empfehlungen, zum Beispiel hier in den Kommentaren.
Quellen:
https://www.haut-gout.de/wordpress/wildfleisch-teilstuecke-und-zubereitung
Aus dem Wald auf den Tisch