Die Naturfotografie ist eine ganz spezielle Art der Fotografie. Sie widmet sich allen Facetten  der Natur. Künstliche Hilfsmittel wie in einem Fotostudio gibt es hier nicht. Es geht darum, besondere Momente festzuhalten. Vom ruhigen, stillen Morgenlicht bis hin zu wilden Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum. Durch die Naturfotografie eröffnet sich uns eine ganz neue Perspektive auf unsere Umwelt.

Durch die Naturfotografie lässt sich vieles festhalten, auch den Wechsel der Jahreszeiten.

Klassiker der Naturfotografie: Landschaften und Tiere

Man kann die Naturfotografie in verschiedene Bereiche einteilen, die ihren ganz eigenen Reiz haben. Die Landschaftsfotografie ist wohl die bekannteste Form. Von majestätischen Bergen über stille Seen bis hin zu dichten Wäldern – hier geht es darum, die Größe und Schönheit der Natur festzuhalten. Oft arbeiten Landschaftsfotograf:innen während der Dämmerungszeit, wo das Licht am schönsten ist und die Atmosphäre am besten in das Bild transportiert werden kann. Das Ziel besteht darin, das Gefühl zu wecken, dass man selber unbedingt diesen Ort sehen will.

Die Tierfotografie zeigt uns eine Welt, die den meisten Augen verborgen bleibt. Egal ob wilde Löwen in der Savanne, scheue Rehe im Wald oder Vögel im Flug – Wilde Tiere vor die Kamera zu bekommen ist eine große Herausforderung und erfordert viel Geduld. Die Kunst besteht darin, in die Welt der Tiere einzutauchen, ohne sie in ihrem Verhalten zu stören. Ganz besonders beliebt sind Interaktionen zwischen Tieren, denn solche Situationen sind einmalig.

Naturfotografie im Kleinen

Die Makrofotografie konzentriert sich auf winzige Details, die wir mit bloßem Auge gar nicht sehen können. Hier dreht sich alles um Motive wie Blütenblätter, Insekten oder Wassertropfen. Bei der Makrofotografie könnt Ihr die kleinsten Wunder des Lebens entdecken. Für diese Form der Fotografie benötigt Ihr spezielle Objektive, mit denen man besonders nah an ein Objekt herankommen kann. Es erfordert eine ruhige Hand oder ein Stativ und einen Blick fürs Detail.

Brauche ich echt eine teure Kamera?

Gute Nachricht: Für den Einstieg brauchst du keine Profi-Ausrüstung! Natürlich kannst Du fünfstellige Summen für Kameras und Objektive ausgeben, die fantastische Ergebnisse liefern. Aber am Anfang kannst du dich auch mit dem ausstatten, was Du schon hast – sogar das Smartphone kann ausreichen, um tolle Naturaufnahmen zu machen.

Ein bekanntes Sprichwort unter Fotograf:innen lautet: Die beste Kamera ist die, die man dabei hat: Und das Smartphone ist eigentlich nie weit entfernt. Die eingebauten Linsen werden immer besser und können erstaunlich gute Naturbilder aufnehmen. Alles funktioniert automatisch und selbst wenn man noch keine große Ahnung von der Technik hat, sind die Ergebnisse durchaus brauchbar. Durch die integrierte Zoom-Funktion kann man außerdem fast alles fotografieren. Besonders für den Anfang ist das Smartphone daher perfekt geeignet. Kleiner Tipp: Wechselt in den Pro-Modus. Hier könnt Ihr einige Einstellungen manuell vornehmen und Euch ein bisschen in Eurer Kreativität ausprobieren.

Also doch mehr als das Handy?

Für die, die mehr wollen, führt kein Weg an einer sogenannten Systemkamera vorbei. Das ist die digitale Weiterentwicklung einer Spiegelreflexkamera. Sie bieten die beste Bildqualität und können flexibel eingesetzt werden, da Objektive gewechselt und alle Einstellungen manuell vorgenommen werden können. Auch wenn bei diesem Kamerasystem das Potential deutlich größer ist als bei Smartphones, ist ein gewisses technisches Grundverständnis der wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten eine Voraussetzung für gute Ergebnisse.

In der Naturfotografie ist die Sonne meistens die einzige Lichtquelle. Und manchmal auch der Star.

Systemkameras benötigen ein passendes Objektiv. Hier könnt Ihr ganz nach Euren Vorlieben das richtige auswählen. Grundsätzlich unterscheidet man sie anhand ihrer Brennweite. Damit ist der umgangssprachliche “Zoom” gemeint. Für Landschaftsaufnahmen eignen sich vor allem weitwinklige Objektive mit wenig Brennweite. Damit bekommt Ihr besonders viel von der Landschaft in das Bild. Teleobjektive sind das exakte Gegenteil. Mit ihnen könnt Ihr weit entfernte Dinge nah ran holen. Tierfotografen benutzen sie meistens, um scheue Wildtiere nicht zu stören. Auch Makroobjektive befinden sich oft im Kamerarucksack eines Naturfotografen. Mit ihnen kommt Ihr besonders nah an kleine Insekten oder Blümchen heran.

Kleine Helfer der Naturfotografie

Neben Kamera und Objektiv können ein paar kleine Helfer das Fotografenleben deutlich erleichtern. Ein Stativ ist unverzichtbar für Langzeitbelichtungen, zum Beispiel bei einem Wasserfall. Und auch nachts, wenn Ihr die Sterne fotografieren wollt, geht nichts ohne ein Stativ. Polarisationsfilter helfen dabei, Reflexionen zu reduzieren und Farben kräftiger wirken zu lassen. Die Liste mit nützlichen Utensilien könnte man jetzt unendlich fortführen. Dazu zählen beispielsweise Ersatzakkus und Speicherkarten, ein guter Kamerarucksack, Fernauslöser, Mikrofasertuch, Wetterschutz für Kamera und Mensch. 

Durch eine längere Verschlusszeit wirkt das fließende Wasser verschwommen.

Die meisten dieser Gegenstände sind kein Muss, aber können das Fotografieren erleichtern und die Qualität der Aufnahmen verbessern. Die beste Ausrüstung bringt jedoch nichts, wenn man nicht damit umgehen kann. Das Wichtigste ist also, dass Ihr Euch mit der Kamera vertraut macht und alle Funktionen ausprobiert.

Wusstest Du schon…?
Einige super Beispiele für Naturfotografie findet Ihr im ajtuellen Forst erklärt-Waldkalender! Mehr Infos findet Ihr hier. Ab jetzt bestellbar!

Habt Ihr noch mehr Fragen oder auch Tipps zur Naturfotografie? Wir wollen noch einen zweiten Teil zu diesem Artikel veröffentlichen. In dem verraten wir Euch Tricks, mit denen Eure Fotos direkt besser werden! Dafür haben wir schon ein paar gesammelt, aber vielleicht schafft Ihr es ja auch auf diese Bestenliste?