8 Dinge, die Du noch nicht über den Wald wusstest!

Wald ist allgegenwärtig. Jeder kennt ihn und viele lieben ihn. Trotzdem gibt es jede Menge spannende Wald-Fakten, von denen viele noch gar nichts wissen. Okay, zugegeben, Top-Listen sind eigentlich eher eine Sache für Boulevardmedien. Dennoch sind sie ein schönes Mittel, um exemplarisch zu zeigen, was für ein Potential überhaupt in unseren Wäldern steckt. Hier also unsere Top 8 der Dinge, die du (vermutlich) noch nicht über den Wald wusstest!

1. Die Nachhaltigkeit wurde im Wald erfunden

Hans Carl von Carlowitz

Kein Witz! Hans Carl von Carlowitz war ein Sächsischer Bergmann, der 1713 ein Buch über Wälder geschrieben hat. In seinem Buch trug er alles zusammen, was man zu der Zeit über den Wald wusste und fügte noch eigene Beobachtungen hinzu. Besonders negativ fiel ihm dabei die Übernutzung der Wälder in Folge des Bergbaus auf. Die tiefen Stollen schluckten Unmenge an Stützholz. So war er der erste, der erkannte, dass nachhaltiges Handeln im Wald dringend erforderlich ist. Besonders weil der Förster die Planzen, die er sät nie selber ernten wird!

2. Wälder betreiben aktiven Klimaschutz

Okay, das wusstest du vielleicht sogar schon über den Wald. Aber das Problem beim Klimawandel ist ja folgendes: Zu viel CO2 in der Atmosphäre führt dazu, dass das Klima immer wärmer wird. Wenn Bäume wachsen wandeln sie CO2 in atembare Luft um, und speichern das CO2 in ihrem Holz. Um so länger wir dieses Holz nutzen, desto länger wird das darin enthaltene CO2 also daran gehindert in der Atmosphäre unser Klima zu erwärmen. So kommt es, dass der Wald in seiner Funktion als CO2 Speicher ein super Mittel gegen den Klimawandel ist!

3. Wälder machen, dass es Menschen besser geht

Ursprünglich in Japan erfunden, ist Waldbaden mittlerweile ein Trend, der auch in Deutschland immer mehr zu finden ist. Mittlerweile gibt es sogar Untersuchungen, die ergeben haben, dass ein Aufenthalt im Wald das Stresslevel senkt, Wut und Depression verringert und insgesamt für Menschen wohltuend ist. Das Bad im Wald wird also immer beliebter, wie auch immer man dazu persönlich steht. Aus eigener Erfahrung wissen wir aber, dass nach einem langen Tag in der Uni wenige Dinge entspannender sind, als ein gemütlicher Spaziergang durch den Wald!

4. Über 45 Prozent des deutschen Waldes sind in Privatbesitz

Na gut, auch das könnte die ein oder andere schonmal gehört haben – schließlich haben wir zu dem Thema schon einen ganzen Artikel verfasst! Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, dass fast die Hälfte der Deutschen Wälder in privater Hand sind. Ein Großteil davon sind auch heute noch Adelsgeschlechter und Kirchen.

5. Bäume haben keine Gefühle

Anders als „Deutschlands berühmtester Förster“, Peter Wohlleben, in seinen Büchern manchmal behauptet, haben Bäume nur sehr wenig mit menschlichen Emotionen oder Sozialverhalten zu tun. Gesunde Bäume können durch eine Vernetzung des Wurzelwerks einen gefällten Baum wieder austreiben lassen. Das liegt aber daran, wie die Nährstoffe in den Zellen transportiert werden, nicht daran, dass die Bäume sich helfen wollen.

Hier findet ihr ein spannendes Interview zu dem Thema.

6. In toten Bäumen steckt oft mehr Leben als in lebendigen

Habitatbaum und Naturdenkmal

In Wäldern lässt man abgestorbene Bäume oft als so genannte Habitatbäume bestehen. Habitatbaum bedeutet, dass der abgestorbene Baum eine Heimat (=Habitat) für zahlreiche Bewohner des Waldes sein kann. Das sind oftmals Pilze, die das Holz nach und nach zersetzen, oder Insekten, die auf oder vom Holz leben. Das können aber auch große Tiere sein, wie der Specht, der im toten Holz Höhlen baut, oder Fledermäuse, die alte Spechthöhlen ebenfalls als Unterschlupf nutzen.

7. Man kann sich im Wald beerdigen lassen

Friedwald in der Nähe von Göttingen

Und das machen immer mehr Menschen! Ungefähr seit dem Jahr 2000 gibt es in Deutschland so genannte Bestattungswälder (oft auch Friedwald genannt). Dort können Menschen sich ohne den festen Bezug eines Grabsteines in einer Urne beisetzen lassen. Eine Option, die immer mehr Leute als Alternative zu einer herkömmlichen Bestattung in Erwägung ziehen. Und außerdem ein weiteres tolles Beispiel für die Nutzung von Wald jenseits des Holzverkaufs!

8. Der höchste Baum Deutschlands ist 66 Meter hoch!

„Waldtraut vom Mühlwald“, höchster Baum Deutschlands

Der höchste Baum Deutschlands ist eine Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und steht in einem Wald in der Nähe von Freiburg. Der Riese ist 108 Jahre alt und war im Jahr 2017 circa 66,5 Meter hoch! Weil so ein Baum etwas besonderes ist, hat er den Namen „Waldtraut vom Mühlwald“ bekommen und ist mittlerweile eine kleine Berühmtheit in der deutschen Forstszene.


Waren Dir alle Fakten neu, oder wusstest Du schon einige der Dinge über den Wald? Lass uns gerne einen Kommentar da, damit wir besser einschätzen können, was unsere Leser so interessiert!


Edit 03.07.2020: Anpassung unter 1. zum Buch von Carlowitz, da die Beschreibung zu oberflächlich war: „Besonders negativ fiel ihm dabei die Übernutzung der Wälder in Folge des Bergbaus auf. Die tiefen Stollen schluckten Unmenge an Stützholz.“

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