Heute geht es um einen nahen Verwandten unserer treuen vierbeinigen Begleiter. Der Fuchs – genauer der Rotfuchs – gehört, wie Wolf und Hund, zur Familie der Hundeartigen. Wo Ihr ihn entdecken könnt und warum der Fuchs bejagt wird, erfahrt Ihr im heutigen Artikel.

Dank des roten Fells ist der Fuchs eher leicht zu erkennen.

Wie Ihr den Fuchs und der Fuchs Euch erkennt

Den Rotfuchs (Vulpes vulpes) erkennt Ihr gut an seiner – Überraschung – rötlichen Fellfärbung. Mit einer Schulterhöhe von 40 cm wird er etwa so groß wie viele Hunde, zum Beispiel die Schwarzwildbracken von Felix und Tobi. Dabei kommt er jedoch auf ein Höchstgewicht von nur etwa 10 kg. Auffällig ist auch die sehr buschige Lunte (Jägersprache für Schwanz), die oft eine Blume (weißer Fleck) am Ende aufweist.

Füchse besitzen ein großes Repertoire an ausgezeichneten Sinnen. Wie alle Hundeartigen besitzen Füchse sehr viele Riechzellen, wodurch sie Beutetiere und Feinde auf weite Distanz wittern können. Bei der Jagd nach Mäusen nutzt der Fuchs jedoch vor allem sein Gehör. Hört er die Mäuse in einigen Metern Entfernung durch das hohe Gras oder unter einer Schneeschicht laufen, kann er sogar die Entfernung einschätzen und mit einem einzigen gezielten Sprung die Maus fangen. Doch damit nicht genug: Auch seine Augen sind hervorragend. Er ist ein Bewegungsseher, genau wie zum Beispiel Rehe und das Rotwild. Das heißt, er erkennt Tiere, die bewegungslos auf der Stelle stehen, nur schlecht. Ein Beutetier, das vor ihm wegläuft, dafür umso besser.

Bei diesen zwei Jungfüchsen kann man deutlich die buschige Lunte und die weiße Blume erkennen.

Hier könnt Ihr Füchse finden

Strukturreiche Feld- / Waldlandschaften sind das bevorzugte Zuhause vom Rotfuchs. Er hat sich aber sehr gut an den Menschen gewöhnt und sucht heutzutage sogar seine Nähe. Deshalb bietet der Fuchs in vielen Großstädten, wie Berlin oder München, einen häufigen Anblick für die Anwohner:innen. Durch seinen natürlichen Fluchtinstinkt besteht keine Gefahr für den Menschen. Dennoch solltet Ihr Wildtiere niemals füttern! In manchen Städten droht bei Zuwiderhandlung sogar eine Geldbuße. Zur Nahrung des Fuchses zählen hauptsächlich kleine Säugetiere. Als Nahrungsgeneralist ist er sehr anpassungsfähig und frisst fast alles, was er findet. Dazu zählen Vögel, Insekten, Aas und auch pflanzliche Nahrung wie Obst oder Beeren. In den Städten sucht er gezielt in Mülltonnen nach Speiseabfällen. Dank dieser großen Anpassungsfähigkeit gehört der Rotfuchs zu den Kulturfolgern, die von Menschen profitieren.

Wusstest Du schon…?
Füchse sind Endwirte des Fuchsbandwurms. Das ist ein Parasit, dessen Eier Füchse durch ihren Kot und Urin ausscheiden. Eine menschliche Infektion ist zwar selten, aber sehr gefährlich. Deshalb solltet Ihr gesammelte Blau- oder Brombeeren immer gut vor dem Verzehr waschen.

Füchse fühlen sich im Feld, im Wald und sogar in der Stadt wohl.

Das Leben des Rotfuchses

Die Paarungszeit der Füchse dauert von Januar bis Februar. Etwa 52 Tage nach der Paarung gebärt die Fähe (Mama Fuchs) 4 – 8 Welpen (Baby Fuchs) in ihrem Bau. Die Welpen sind Nesthocker. Das heißt, sie sind in den ersten Wochen komplett von ihren Eltern abhängig. Der Rüde (Papa Fuchs) unterstützt seine Lebensgefährtin, indem er Nahrung zum Bau bringt. Doch dass Füchse immer in ihrem Bau leben, ist ein Trugschluss. Einen Großteil des Jahres leben sie außerhalb des Baues. Sie nutzen diese lediglich im Winter und für die Jungenaufzucht. Dafür macht es sich der Fuchs sehr leicht und übernimmt einfach den Bau, den andere Tiere gebaut haben. Zum Beispiel bezieht er einen Bau, den der Dachs ausgehoben hat. Manchmal erweitern sie auch den Bau von Wildkaninchen. 

Wusstest Du schon…?
Füchse übernehmen nicht nur den Bau von Dachs oder Wildkaninchen, sondern leben sogar zeitgleich mit ihnen im selben Bau. Wie in einer guten Wohngemeinschaft greifen sich die Tiere dabei nicht gegenseitig an. In der Wissenschaft nennt man dieses Phänomen “Burgfrieden”.

Kleine Säugetiere, wie dieser Hase, sind die Hauptbeute von Füchsen.

Wie reguliert sich der Fuchs natürlicherweise?

Zu den natürlichen Feinden des Fuchses gehören Wölfe, Goldschakale und Luchse. Die seltenen Begegnungen dieser Arten gehen jedoch meist friedlich aus. Der Fuchs ist nämlich kein Beutetier für seine Feinde, sondern wird als Nahrungskonkurrenz oder Gefahr für den Nachwuchs angesehen. Sehr seltene Feinde, aber dennoch zu erwähnen, sind Uhus und Steinadler. Wenn sich für sie die Möglichkeit ergibt, greifen sie gerne mal einen Fuchswelpen. Die Population von Füchsen wird auf natürlichem Weg hauptsächlich durch Krankheiten reguliert. Steigt die Zahl der Füchse sehr stark an, erhöht sich das Risiko einer Infektion mit Räude oder Tollwut. Letztere ist auch auf den Menschen übertragbar, weshalb in Deutschland in den 1990er Jahren die Tollwut mit Hilfe von Impfködern ausgerottet wurde. Gut für den Fuchs, gut für den Menschen, schlecht für die Beutetiere der Füchse.

Der Mensch reguliert die Fuchspopulation

Um einer Überpopulation der Füchse entgegenzuwirken, bejagt man sie. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig. Den hauptsächlich nachtaktiven Jäger kann man nur schwer am Tag erblicken. Um die Chancen zu erhöhen, nutzt man einen Lockgegenstand. Mit der sogenannten “Hasenklage” imitieren Jäger:innen einen verletzten Hasen, bei dem der Fuchs leichte Beute erwartet. Eine weitere Methode ist das Anlegen eines Luderplatzes. Dabei werden tierische Abfälle, zum Beispiel die Innereien vom Reh, vergraben. Jetzt warten Jäger:innen darauf, dass der Fuchs vorbeikommt, um sich die verführerisch duftende Beute schmecken zu lassen. Außerdem können kleine Jagdhunde, vor allem Dackel und Terrier, darauf trainiert werden, Füchse aus ihrem Bau heraus zu jagen. An der Oberfläche warten Jäger:innen dann mit ihrer Schrotflinte auf den flüchtenden Fuchs. Als letzte Möglichkeit der Fuchsbejagung sei noch die Fallenjagd erwähnt. Mit Lebendfallen werden Füchse in einen Käfig gelockt. Dieser ist nahezu vollständig abgedunkelt, damit die Tiere keine Panik bekommen. Moderne Fallen sind mit einer elektronischen Vorrichtung ausgestattet, die alle Jagdausübungsberechtigte sofort informiert, dass ein Tier in der Falle ist.

Wollt Ihr mal einen Fuchs beobachten, versucht Euer Glück in strukturreichen Wald-/ Feldgebieten während der Dämmerung!

Wollt Ihr auch mal einen Fuchs zu Gesicht bekommen, dann habt Ihr besonders im Wald eine größere Chance. Denn hier werden sie oft nicht bejagt, denn Förster:innen sehen sie als nützliche Hilfe gegen Mäuse, welche wiederum in zu hoher Anzahl eine Gefahr für junge gepflanzte Bäume darstellen. Also schnappt Euch ein Fernglas und setzt Euch in der Abenddämmerung mal an eine idyllische Waldwiese und versucht euer Glück. Fuchs kann immer kommen.