Und damit zum Wetter: In den letzten Tagen bestand in einigen Teilen Deutschlands die höchste Gefahrenstufe für einen Waldbrand. Das Ausbleiben von Regen und extrem heiße Temperaturen erhöhen diese Gefahr täglich weiter. Zum Glück soll es jetzt deutschlandweit wieder abkühlen und Niederschläge geben. Was die Ursachen für Waldbrände sind und was die Forstwirtschaft und jede:r von Euch zum Schutz unserer Wälder vor Bränden tun kann, erfahrt Ihr im folgenden Artikel.

Wir haben auch letztes Jahr schon, als die Gefahr von einem Waldbrand wieder besonders hoch war, einen Artikel zu diesem Thema geschrieben. Bei etwas so Wichtigem wollen wir aber lieber einmal zu oft darauf hinweisen! Deshalb auch nochmal der Hinweis zu unserem Artikel für das richtige Verhalten im Wald.

Hauptursache von einem Waldbrand: wir Menschen 

Aus der letzten Statistik zu Waldbränden in Deutschland geht hervor, dass es in den letzten Jahren überdurchschnittlich viele Waldbrände im Vergleich zu den Vorjahren gab. 2019 waren es 1.523, die zum Großteil in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen und Bayern passiert sind. Wenn eine  Ursache festgestellt werden konnte, waren die Waldbrände zum Großteil auf den Menschen zurückzuführen. Lediglich 6% der Waldbrände aus 2019 sind aufgrund natürlicher Ursachen geschehen. Das kann z.B. ein Blitzschlag sein, der lokal ein kleines Feuer entfacht. 

Hier sieht Ihr nochmal, welch geringen Teil natürliche Ursachen ausmachen.

Jahreszeitlich befinden wir uns gerade in einem “Hoch” der Waldbrandgefahr. Die meisten Waldbrände passieren im Frühsommer, in den Monaten Juni und Juli. 

Es gibt verschiedene Arten von Waldbränden, die unterschiedlich schädlich für den Wald sein können. Erdfeuer finden im Boden statt und zerstören so Wurzeln und Samen. Boden- oder Lauffeuer brennen die bodennahe Vegetation ab, haben aber einen geringeren Einfluss auf große Bäume. Wenn Bodenfeuer so stark werden, dass sie Stämme entzünden und auf ältere Bäume überspringen, spricht man von Vollfeuern oder Wipfelbränden. Wenn die Kronen der Bäume brennen, ist das Risiko einer schnellen Verbreitung der Brände am höchsten. 

Wie könnt Ihr dazu beitragen, das Risiko für Waldbrand zu verringern? 

Grillen und Lagerfeuer bitte nur weit weg von trockenen Wäldern!

Auch wenn es sich erst einmal an banal anhört, ist das Wichtigste, offenes Feuer im Wald zu verhindern. Also bitte keine Lagerfeuer im Wald und auch kein Rauchen! Das ist übrigens zu dieser Jahreszeit gesetzlich verboten und kann bis zu 100 Euro Strafe kosten. Weiterhin solltet Ihr kein Glas im Wald liegen lassen. Sammelt dieses lieber auf. Durch den sogenannten „Brennglaseffekt“ kann selbst durch liegengelassene Glasflaschen ein Feuer entfacht werden. Auch durch Grillen in der Nähe eines Waldes können ungewollt Brände entstehen, da die Funken vom Wind in Richtung Wald getragen werden können.

Wusstest Du schon…?
Das aktuelle Waldbrandrisiko für Eure Region, könnt Ihr über den Waldbrandgefahrenindex vom Deutschen Wetterdienst einsehen.

Ein oft unterschätztes Risiko ist das Befahren des Waldes mit Autos. Wenn der heiße Auspuff an trockenes Laub kommt, können sich Glutnester bilden. Also sollte man, besonders wenn es trocken ist, nie mit dem Auto jenseits der Wege durch den Wald fahren. Dass das auch ohne Waldbrandgefahr ein No-Go ist, ist Euch vermutlich ohnehin klar. Das Gleiche gilt natürlich auch für das Parken. Wenn Ihr also die heißen Sommertage im Wald verbringen wollt, achtet darauf, dass das abgestellte Auto nicht zum Brandherd wird!

Waldbrände sind auch für die im Wald lebenden Tiere lebensbedrohlich!

Was tut die Forstwirtschaft gegen Waldbrände?

Um Waldbränden vorzubeugen gibt es verschiedene Möglichkeiten: Das Risiko eines Brandes hängt auch mit der spezifischen Baumart vor Ort zusammen. Besonders harzhaltige Nadelbäume und gerade die Kiefer sind dabei stark risikobehaftet. In Wäldern in Brandenburg, wo aufgrund von sandigen Böden und vielen Kiefern jedes Jahr eine hohe Waldbrandgefahr besteht, werden Brandschutzstreifen angelegt. Diese bestehen aus anderen Baumarten, wie z.B. Pappeln und Roteichen, die das Feuer aufhalten sollen. Manchmal sind sind diese Brandstreifen auch vollständig kahl und ohne Bäume bewachsen. Auch im Wald sind Löschwasserteiche angelegt worden, die während eines Lösch-Einsatzes genutzt werden können. Zur Prävention gegen die Ausbreitung von Bodenfeuern wird oft an Straßenrändern brennbares Material entfernt.  

Wusstest Du schon…?
Manche Bäume, wie der Riesenlebensmammutbaum aus Amerika, sind auf Waldbrände angewiesen. Die Zapfen benötigen starke Trockenheit oder besondere Hitze, wie sie eben bei Waldbränden entsteht. Erst dann öffnen sie sich und geben die Samen frei. Nach Waldbränden ist der Boden außerdem frei und durch die Asche sehr mineralhaltig. So bietet er optimale Wachstumsbedingungen für die Keimlinge.

In vielen Teilen der Welt sind Waldbrände noch ein viel größeres Thema. Wir hoffen aber auch hier lokal mal auf etwas regenreichere Sommer, um den warmen Temperaturen im kühleren Wald zu entfliehen. Habt Ihr schon mal einen Waldbrand erlebt?

Lagerfeuer sind super, haben aber besonders bei Trockenheit im Wald nichts zu suchen!

Quellen:

Waldbrände | Umweltbundesamt
BLE – Wald
Wetter und Klima – Deutscher Wetterdienst – Leistungen – Waldbrandgefahrenindex (dwd.de)
Waldbrände – Ursachen und vorbeugende Maßnahmen (waldhilfe.de)

Hohe Waldbrandgefahr – Appell an die Waldbesucher – forstpraxis.de