Mit Motorsäge, Kluppe (ein Werkzeug zum vermessen von Bäumen) und in voller Arbeitsmontur im Wald – so haben wir Jan (23) interviewt. Jan hat eine Ausbildung zum Forstwirt absolviert. Was hinter dem Beruf Forstwirt*in steckt und welche Aufgabenfelder zu diesem Berufsbild gehören, erfährst Du in diesem Artikel.
Was machen Forstwirt*innen?
Forstwirt*in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Die Tätigkeitsfelder und Aufgaben sind vielfältig und reichen weit über das klassische Fällen von Bäumen hinaus. Eine in Zeiten des Klimawandels wichtige Aufgabe der Forstwirtschaft ist es, klimastabile Wälder zu entwickeln und zu begründen. Dabei spielt die Pflanzung von Bäumen z.B. auf Freiflächen, also durch Käferbefall oder Stürme entwaldete Bereiche, eine wichtige Rolle. Allein das Pflanzen von Bäumen reicht dabei jedoch nicht aus. Denn die jungen Bäume müssen in den folgenden Jahrzehnten gepflegt werden. Einige müssen sogar wieder gefällt werden, damit andere bessere Chancen auf ein gutes Wachstum haben. All diese Aufgaben werden von Forstwirtinnen und Forstwirten übernommen.
Während Förster*innen viel Zeit am Schreibtisch verbringen, um die Abläufe im Wald zu koordinieren, packen die Forstwirt*innen direkt an. Einen weiteren Aufgabenbereich stellt die Jagd dar. Jagd ist wichtig für das Ökosystem Wald – warum, das erfährst Du in diesem Artikel. Für einen ordnungsgemäßen Jagdbetrieb ist es nötig, Hochsitze oder Zäune zu bauen. Ebenfalls eine Aufgabe der Forstwirt*innen.
In der Ausbildung wird außerdem eine Menge Wissen zum Naturschutz und zur Landschaftspflege vermittelt, sowie zu wirtschaftlichen Prozessen in Forstbetrieben.
Welche Arbeitgeber gibt es für Forstwirt*innen?
Es gibt eine Vielzahl zukünftige Arbeitgeber: Dazu gehören Forstbetriebe, forstwirtschaftliche Dienstleister, Forstämter und -verwaltungen des Landes, Bundes und Gemeinden, Landschaftsbau und Baumpflegebetriebe
Hat man die Ausbildung abgeschlossen stehen die Chancen oft nicht schlecht im Betrieb übernommen zu werden und so als Forstwirt*in zu arbeiten. Mit der abgeschlossenen Berufsausbildung stehen aber auch zahlreiche Weiterbildungen und andere Tätigkeitsfelder zur Wahl:
- Forstwirtschaftsmeister*in
- Forsttechniker*in
- Forstmaschinenführer*in
- Weiterbildung im Bereich der Waldpädagogik
- oder auch ein Forstwirtschaftsstudium (was dieses beinhaltet und wo in Deutschland so ein Studium möglich ist, erfährst Du Hier)
Video: Was macht ein Forstwirt*in
Was ein junger Forstwirt über die Ausbildung und die Tätigkeiten im Wald berichtet, kannst Du Dir in diesem Video ansehen:
In Zeiten des Fachkräftemangels stehen die Berufschancen für Forstwirt*innen allerdings sehr gut. Wenn Du Dich also im Wald wohl fühlst und Dir die körperliche Arbeit gefällt, dann kannst Du Dich Hier über Ausbildungsangebote in Niedersachsen informieren. Die Landesforsten der anderen Bundesländer bieten ebenfalls Ausbildungsplätze an. Frohes Schaffen im Wald!
Alina Baumann
30. Juli 2021 — 20:43
Interessant, das Forstwirt*innen vielfältige Arbeiten übernehmen und auch für die Entwicklung klimastabiler Wälder zuständig sind. Mein Mann hat sich eine Seilwinde für die Forstwirtschaft gekauft und seitdem meine Söhne ihn damit Arbeiten gesehen haben, reden sie nur noch davon, dass sie Forstwirte sein möchten. Danke für diesen Beitrag, nun kann ich ihnen mehr über diesen Beruf erzählen.
Florain
5. Januar 2023 — 19:22
Auch ich habe eine Ausbildung zum Forstwirt gemacht. Die hat allerdings bei mir nur 2 1/2 Jahre, anstatt 3 Jahre gedauert. Das ist allerdings normalerweise untypisch.