Findet Ihr den Gedanken ansprechend, den ganzen Tag draußen zu sein und dabei sogar noch Geld zu verdienen? Dann ist der Beruf der Försterin bzw. des Försters vielleicht was für Euch! Hier in diesem Artikel – und in den beiden kommenden – haben wir alle wichtigen Infos zum Förster:in werden und Forststudium für Euch zusammengefasst: Welcher Studienort ist der Beste? Welche Unis gibt es und wie ist der NC? Was macht man als Förster:in? Und was für andere Berufe gibt es sonst noch so im Wald?

Ein Arbeitsplatz im Wald

Bevor ich (Zoe) mit dem Studium der Forstwissenschaften angefangen habe, hatte ich ein romantisiertes Bild vom Förster:innen-Dasein. Morgens in aller Früh aufstehen und den Sonnenaufgang vom Hochsitz genießen, danach mit meinem Jagdhund durch den Wald spazieren, den ein oder anderen Baum markieren und nachmittags eine Moorrenaturierung organisieren. Zum Förster:innen Alltag gehört allerdings sehr viel mehr. Zuerst einmal: Förster:innen sind für die Leitung eines Waldgebietes zuständig. Diese Waldgebiete nennen wir “Reviere”, deshalb werden Förster:innen auch Revierleiter:innen genannt.

Die Aufgaben umfassen natürlich die holzwirtschaftlichen Aspekte – welche Bäume gestärkt werden sollten, welche gefällt werden – aber auch der Verkauf des Holzes wird organisiert (z.B. auf einer Submission, mehr dazu hier). Bei der Bewirtschaftung müssen die Försterinnen und Förster darauf achten, dass der Wald möglichst gesund und stabil bleibt, wobei jeder Wald da andere Ansprüche hat. In manchen Wäldern liegt der Fokus eher auf Erholung, damit Ihr in Ruhe Euren Waldspaziergang genießen könnt und in anderen z.B. auf Bewirtschaftung, Jagd oder Naturschutz. Entscheiden tut das immer der Waldbesitzer oder die Waldbesitzerin. Im Großen und Ganzen müssen die Förster:innen darauf achten, dass der Wald schön stabil bleibt – besonders im Hinblick auf den Klimawandel. (Mehr zum Waldumbau findet Ihr hier und mehr zum klimastabilen Wald hier). 

Felix wird fast seit Beginn von seinem Forststudium von seiner Hündin begleitet – in Hörsäle und bei Sonnenaufgang auf den Hochsitz.

Wusstest Du schon…?
Das Gehalt eines Försters oder einer Försterin hängt davon ab, wo sie angestellt sind. Sie können verbeamtet werden, bei einem privaten Betrieb arbeiten oder sich selbstständig machen – dadurch variiert natürlich das Gehalt. Wir haben dazu auch einen ganzen Artikel geschrieben, den Ihr Euch unter diesem Link anschauen könnt.

Damit unser Wald gesund und munter bleibt, müssen die Förster:innen sich auch um die Tiere des Waldes kümmern. Verschiedene Tiere schnabulieren die jungen Bäumchen und dann kann der Wald nicht von alleine nachwachsen, deshalb müssen die Förster:innen unter anderem Jagden organisieren oder auch mal selber zum Gewehr greifen. Der Sonnenaufgang auf dem Hochsitz ist also doch möglich! Wenn Ihr mehr darüber erfahren wollt, weshalb wir Jagen, dann schaut Euch mal unsere Artikel-Reihe dazu an. Den ersten Artikel findet Ihr hier.

Vom Forststudium zu den Aufgaben im Wald

Im Wald fallen viele unterschiedliche Aufgaben an. Unsere Förster:innen müssen diese jedoch nicht alleine bewältigen. Ihnen stehen Forstwirt:innen zur Seite, die neben dem Fällen von Bäumen auch andere Tätigkeiten übernehmen. Der Job der Förster:innen ist es, die Aufgaben der Forstwirt:innen zu koordinieren, d.h. Förster:innen übernehmen Verantwortung bei ihrer Arbeit.

Förster:innen sind häufig draußen im Wald unterwegs, manchmal allerdings am Schreibtisch anzutreffen (besonders wenn es regnet, ist das ganz angenehm). Ihre Aufgaben unterscheiden sich je nach Arbeitgeber (dazu später mehr), aber spannend und vielseitig sind sie auf jeden Fall. Förster:in ist ein Beruf, bei dem einem nie langweilig wird!

Manchmal schwappen die Schreibtisch-Aufgaben auch in die Wald-Zeit, wie hier bei Försterin Paula.

Wege in den Wald

Findet Ihr, der Beruf des Försters oder der Försterin wäre etwas für Euch? Habt Ihr Lust, mehr über Eure Lieblingsbaumart zu erfahren? Dann wäre ein Forststudium vielleicht etwas für Euch. In Deutschland gibt es einige Studiengänge, mit denen Ihr später als Förster:in im Wald arbeiten könnt. Die Studiengänge haben unterschiedliche Schwerpunkte und heißen entsprechend unterschiedlich. Damit Ihr Euch nicht in das komplizierte Wirrwarr stürzen müsst, haben wir es für Euch getan und haben uns sogar unterschiedliche Meinungen zu den Studiengängen eingeholt.

Wusstest Du schon…?
Das hier ist nur ein Teil unserer „Förster:in werden“-Reihe. Die anderen Teile findest Du hier und hier. Und hier haben wir auch noch ein Video dazu!

Wo mit dem Forststudium beginnen? Universität vs. Hochschule

Aber die Basics zuerst: Ihr könnt einen forstlichen Bachelor-Studiengang an einer Universität oder an einer Fachhochschule studieren. Wo genau da der Unterschied ist, seht Ihr in der Tabelle.

UniversitätFachhochschule
VoraussetzungAllgemeine Hochschulreife bzw. AbiturFachhochschulreife bzw. Fachabitur
Studiendauer für den Bachelor6 Semester (3 Jahre)je nach FH 6-7 Semester (3- 3 ½ Jahre)
SchwerpunkteEs gibt zwar einige Bezüge zur Praxis, doch die Theorie bildet die Grundlage. Wissenschaftliches Arbeiten wird gelehrt und es gibt Einblicke in verwandte Themenfelder.Es gibt viele praktische Übungen und Exkursionen. Die Inhalte beziehen sich konkret auf das spätere Berufsleben und das dafür benötigte Wissen. 
Größe des StudiengangsKann unterschiedlich sein, idR jedoch zwischen 100 und 200 Studierende.Deutlich weniger Studierende, oft um die 50.
ZukunftsmöglichkeitenNeben dem klassischen Beruf der Förster:innen gibt es den Weg in die Wissenschaft, die Holztechnik, Naturschutz und vieles Weitere. Zur Spezialisierung empfiehlt sich ein Master.Ähnlich wie an der Universität, allerdings liegt der Fokus mehr auf dem Försterberuf. Manche FHs haben zudem Programme mit den Landesforsten zum vereinfachten Berufseinstieg. Andere forstliche Bereiche oder ein Master sind auch möglich.

Es gibt eine ausgeprägte Diskussion, ob eine Fachhochschule besser ist, um Förster:in zu werden oder eine Universität. Am Ende ist es eine persönliche Entscheidung und hängt davon ab, was für ein Lerntyp Ihr seid oder welche Richtung Ihr nach Eurem Bachelor einschlagen wollt. Ein Forststudium lohnt sich in jedem Fall. Am Ende des Tages bringen Euch auf jeden Fall beide Wege ein Stückchen näher in den Wald, egal wofür Ihr Euch entscheidet!