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Waldsterben durch Klimawandel? Wie die Diplodia-Krankheit ganze Wälder vernichtet

Der Klimawandel wird im Wald nun wirklich erlebbar. Unter den trockenen Sommern der letzten drei Jahre leiden Deutschlands Wälder enorm. Besonders betroffen ist die Fichte mit der damit verbundenen Borkenkäfer-Plage. Auch Deutschlands häufigster Laubbaum, die Buche, zeigt erste Schwächeerscheinungen. Dass aber die Kiefer, die selbst auf trockenen Sandböden gut wächst, zu schwächeln beginnt, war nicht zu erwarten. In diesem Artikel und unserem neusten Video erklären wir Euch, wie ein Pilz von der Trockenheit durch den Klimawandel profitiert und der Kiefer an den Kragen geht.

Die Waldkiefer – wie Ihr sie erkennt

Die Waldkiefer, die Ihr auch in unserem Video sehen könnt, ist nur eine von zahlreichen weiteren Kiefernarten. Diese Art ist in den Deutschen Wäldern am häufigsten zu finden. Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) ist gekennzeichnet durch ihre grobe Borke. Diese sieht im unteren Teil dunkel, fast verbrannt aus und wird nach oben hin dann rötlich. Ihre langen graugrünen Nadeln liegen immer zu zweit an den sogenannten Kurztrieben. 

Die Waldkiefer erkennt man an den relativ langen Nadeln, die immer Paarweise auftreten.

Das Diplodia-Triebsterben

Das Diplodia-Triebsterben hat seinen Namen von dem Pilz (Diplodia pinea), der die Kiefer befällt. Die Sporen des Pilzes dringen über die Nadeln und die jungen Äste in den Baum ein. Hier schädigen sie das Gewebe. Die Nadeln färben sich daraufhin braun und die Äste biegen sich und sterben später ebenfalls ab. Dies können Förster*innen mit geschultem Auge dann vom Boden aus sehen.

Zu identifizieren ist der Pilzbefall anhand der kleinen schwarzen Flecken auf den Nadeln und den Ästen. Dies sind die Fruchtkörper, also das, was häufig als tatsächlicher Pilz bezeichnet wird.

Das Holz der Kiefer färbt sich durch den Diplodia Pilz blau (hier sieht es eher grau aus).

Der Stamm, und damit das Holz, wird später ebenfalls vom Pilz befallen und färbt sich blau. Dies ist zuerst nur ein optischer Fehler, es sieht dann eben nicht mehr so schön aus. Später wird dann aber die Struktur des Holzes angegriffen und das Holz wird instabil. Damit kann es für den Holzbau nicht mehr verwendet werden und verliert an Wert.

Ist ein Großteil der Nadeln abgestorben und die Leitbahnen, die Wasser und Nährstoffe transportieren, zerstört, stirbt der Baum letztendlich ab. Der Prozess von Erkrankung bis zum Absterben des Baumes dauerte in dem von uns besuchten Wald in der Südheide nur wenige Wochen. 

Henning erklärt euch, was er in seinem Revier gegen Diplodia unternimmt.

Und was hat das mit dem Klimawandel zu tun?

Das tückische am Diplodia-Pilz ist, dass er eigentlich immer im Wald vorhanden ist. Er wartet quasi nur den richtigen Moment der Schwäche ab. Wenn ein Sommer besonders trocken ist, dann ist der Baum nicht kräftig genug, sich zu wehren. Der Pilz schlägt zu. Das Problem verschärft sich also durch den Trend der anhaltenden Trockenheit, die auf Grund des Klimawandels zu einem immer größeren Problem wird. Allerdings gibt es Wald-Kiefern, die in Regionen wachsen, in denen es ohnehin sehr trocken ist oder die sehr resistent gegenüber dem Pilz sind. Man sagt, sie besitzen unterschiedliche Herkünfte. Diese können gepflanzt werden, um das Risiko des Befalls zu verringern.

So sieht der Wald aus dem Video mit Henning mittlerweile aus. Alle befallenen Bäume mussten gefällt werden.

Außerdem sollte man versuchen, kranke Bäume aus dem Wald zu entnehmen, bevor ihr Holz entwertet wird. So vermindert man den Infektionsdruck… das kommt Euch sehr wahrscheinlich bekannt vor. #corona

Am effektivsten ist allerdings die Ursachen- und nicht die Symptombekämpfung. Es heißt also vor allem eines: Den Klimawandel stoppen. 

Wenn Euch die Krankheiten des Waldes interessieren und Ihr wissen wollt, wie das Eschentriebsterben verursacht wird oder wie der Borkenkäfer ganze Fichtenwälder sterben lässt, dann stöbert doch mal durch unsere Homepage.

Quellen:

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