Herzlich Willkommen im neuen Jahr! Wir hoffen, Ihr hattet eine besinnliche Weihnachtszeit und seid gut in das neue Jahr gerutscht. Unser erster Artikel des neuen Jahres ist natürlich der Artikel des Monats Januar aus unserem Kalender. Während Ihr im Winter die Heizung anstellt oder den Kamin anzündet, haben es die Tiere und Pflanzen etwas schwieriger. Welche Strategien zur Überwinterung sich die verschiedenen Arten angeeignet haben, erklären wir Euch in diesem Artikel.

Wusstest Du schon…?
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Schneeglöckchen sind Vorboten des Frühlings – doch bis dahin dauert es noch.

Überwinterung der Tiere

Im Laufe der Evolution hat jede Tierart eine ganz spezielle Strategie entwickelt, um unbeschadet durch den Winter zu kommen. Amphibien und Reptilien sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, dass ihre Bewegungsfähigkeit von der Temperatur abhängig ist. Aus diesem Grund fallen sie während der kalten Jahreszeit in eine Winterstarre. Dabei werden alle Körperfunktionen fast komplett abgeschaltet. Das gilt auch für die Atmung oder den Herzschlag. Einige wechselwarme Tiere erleiden dabei auch den Kältetod, wenn die Temperatur zu tief sinkt. Ob ein Frosch zum Beispiel überlebt hat, lässt sich erst herausfinden, wenn er im Frühling wieder auftaut.

Kleinere Säugetiere wie Igel oder Murmeltier verfolgen eine andere Strategie der Überwinterung. Sie fangen schon im Herbst damit an, sich einen dicken Winterspeck anzufuttern. Zu dieser Jahreszeit ist noch reichlich Nahrung verfügbar. Wenn es dann richtig kalt wird, ziehen sie sich in ihre Behausungen zurück und halten Winterschlaf. Sie verschlafen also einfach die kalten Tage und wachen wieder auf, wenn der Frühling anbricht. Dabei senken auch sie ihre Atmung und Herzfrequenz auf ein Minimum herab.

Und wie kommen die Rehe durch den Winter?

Rehe haben im Winter ein dichtes Winterfell und fahren ihre Aktivitäten herunter.

Größere Säugetiere wie Reh- und Rotwild haben keine ganz so spezielle Herangehensweise. Sie wechseln lediglich ihr dünnes Sommerfell gegen ein dickes Winterfell zum Schutz vor der Kälte. Doch auch sie fahren ihre Aktivitäten im Winter herunter und bewegen sich möglichst wenig, um keine unnötige Energie zu verbrauchen. Deshalb ist es ganz besonders schlecht, wenn wir Menschen sie zu dieser sensiblen Jahreszeit unnötig aufschrecken und sie dadurch Energie verlieren. Aus diesem Grund sollten sich Jäger:innen auch gut überlegen, ob es wirklich notwendig ist, im Januar noch große Drückjagden zu veranstalten und alle Wildtiere in Bewegung zu versetzen. Das gleiche gilt für unachtsame Spaziergänger:innen, die ihren Hund frei laufen lassen oder Mountainbiker:innen, die abseits der Wege quer durch den Wald fahren.

Wusstest Du schon…?
Manche Säugetiere sind während der Wintermonate sogar ganz besonders aktiv. Der Fuchs hat beispielsweise im Januar und Februar Paarungszeit. Dabei legen die Tiere große Strecken zurück und sind eigentlich den ganzen Tag unterwegs. Das machen sie zu dieser ungünstigen Jahreszeit, damit ihr Nachwuchs zu der bestmöglichen Jahreszeit auf die Welt kommt. Nach etwa zwei Monaten Tragzeit erblicken die kleinen Fuchswelpen zu Beginn des Frühlings das Licht der Welt und haben optimale Überlebenschancen.

Überwinterung der Pflanzen

Laubbäume werfen im Herbst ihre Blätter ab.

Pflanzen können sich zwar kein Winterfell zulegen, aber in gewisser Weise kann man ihre Strategie zur Überwinterung mit einem Winterschlaf vergleichen. Wie Ihr alle wisst, verlieren Laubbäume im Herbst ihre Blätter. Bevor der Baum die Blätter abwirft, entzieht er ihnen alle Nährstoffe und speichert sie für schlechte Zeiten. Die abgeworfenen Blätter dienen anschließend als eine Art Decke auf dem Waldboden und verhindern oftmals Bodenfrost im unmittelbaren Stamm- und Wurzelbereich. Die meisten Nadelbäume werfen ihre Nadeln im Winter nicht ab, aber schützen sie auf andere Weise. Denn durch eine Wachsschicht, die sich über die kompletten Nadeln zieht, wird ein Einfrieren verhindert. Außerdem verbrauchen Nadeln wegen ihrer geringeren Blattoberfläche viel weniger Wasser als Laubblätter.

Wusstest Du schon…?
Einjährige Pflanzen überwintern unter der Erde, zum Beispiel als Samen. Schneeglöckchen sieht man als Vorboten des Frühlings bereits im Februar. Sie haben unterirdische Organe, in denen sie Energie für den Winter sammeln. Mehr dazu erfahrt Ihr in unserem Artikel über Frühblüher.

Den Vögeln durch den Winter helfen

Zu guter Letzt widmen wir uns den Tieren, die im Winter die Flucht ergreifen: Vögel. Bekannte Zugvögel sind zum Beispiel Weißstorch und Kranich. Sie begeben sich im Herbst auf die lange Reise in das warme Südeuropa oder sogar bis nach Afrika. Im Frühjahr kehren sie wieder zurück, um bei uns mit der Brut zu beginnen und ihren Nachwuchs aufzuziehen. Es gibt aber auch viele Vögel, die nicht nach Süden ziehen, sondern den Winter bei uns verbringen. Das sind sogenannte Standvögel. Zu ihnen zählen kleine Haussperlinge, Amseln und Tauben.

Singvögel haben es in der kalten Jahreszeit nicht leicht. Ihr könnt sie mit einer Fütterung ein wenig unterstützten.

Wer ihnen ein bisschen durch den Winter helfen möchte, kann eine Vogelfütterung bei sich im Garten anlegen. Das tut nicht nur den Tieren gut, sondern bietet auch spannende Beobachtungsmöglichkeiten für die ganze Familie. Der NABU veranstaltet zum Beispiel jedes Jahr die sogenannte „Stunde der Wintervögel“, bei der jede:r herzlich dazu eingeladen ist, sich eine Stunde Zeit zu nehmen und alle beobachteten Vögel zu notieren und die Daten dem NABU zukommen zu lassen. Hier gibt es mehr Infos dazu.

Habt Ihr auch eine Vogelfütterung in Eurem Garten? Welches Futter funktioniert am besten und welche Vögel konntet Ihr schon beobachten? Teilt Eure Erfahrungen gerne mit uns in den Kommentaren.